Wie nachhaltig ist Kunststoff?

Circular Gastronomy News

Kunststoff gilt als Schlüsselmaterial für die Zukunft und die zahlreichen Einsatzbereiche in Leichtbau, Verpackung oder Textilien sprechen für die Vielseitigkeit des Werkstoffs. Viele technische Errungenschaften wären ohne Kunststoff nicht möglich gewesen. Umso schlimmer, dass viele Kunststoffprodukte nach ihrem Lebenszyklus in der Müllverbrennung oder in unserer Umwelt landen. Anstatt Plastik als Material in Frage zu stellen, sollten wir vielmehr das System rundherum, also Design, Produktion, Verwendung, Sammlung und (Wieder-)Verwertung kritisieren.

Wie nachhaltig ist Plastik?

Circular Gastronomy News #1

Kunststoff gilt als Schlüsselmaterial für die Zukunft und die zahlreichen Einsatzbereiche in Leichtbau, Verpackung oder Textilien sprechen für die Vielseitigkeit des Werkstoffs. Viele technische Errungenschaften wären ohne Kunststoff nicht möglich gewesen. Umso schlimmer, dass viele Kunststoffprodukte nach ihrem Lebenszyklus in der Müllverbrennung oder in unserer Umwelt landen. Anstatt Plastik als Material in Frage zu stellen, sollten wir vielmehr das System rundherum, also Design, Produktion, Verwendung, Sammlung und (Wieder-)Verwertung kritisieren.

Deshalb sind unsere Produkte trotz, oder gerade wegen dem Material Kunststoff nachhaltig:

  1. Gewichtsersparnis: Unser Kunststoff wiegt weniger als 1,30 g/cm³ – im Vergleich zu Edelstahl mit 7,87 g/cm³ ergibt sich eine Gewichtsreduzierung von über 80 %!

  2. Strapazierfähigkeit: Dank unseres speziellen PBT-Kunststoffs sind unsere Produkte für Temperaturen von -18 °C bis +140 °C geeignet und können sogar in Konvektomaten eingesetzt werden. Trotz ihres geringen Gewichts bleiben sie extrem formstabil.

  3. Langlebigkeit: Unsere Mehrwegverpackungen sind für über 500 Anwendungen konzipiert! Damit sind sie doppelt so langlebig wie vergleichbare Mehrwegverpackungen aus PP-Kunststoff.

  4. Schneller CO₂-Ausgleich: Nach nur 5,5 Anwendungen ist der durch Material, Produktion und Reinigung entstandene CO₂-Aufwand kompensiert. Jede weitere Nutzung spart zusätzlich CO₂ ein.

  5. Regionale Fertigung: Wir produzieren in Österreich und Deutschland, wo wir hohe Qualitätsstandards mit kurzen Lieferketten kombinieren können.

Verwertungsmethoden für Kunststoffe

Wir möchten mal einen Blick darauf werfen, was mit Kunststoff passiert, wenn er seine Dienste getan hat und verwertet oder recycelt wird.
Vorab: Auch wenn es zahlreiche Methoden gibt, Kunststoffe wiederzuverwerten, steht die Abfallvermeidung für uns immer an erster Stelle. Jeder Verwertungsprozess verbraucht Energie oder geht mit Rohstoff- oder Qualitätsverlusten einher. Unsere Verpackung kann 500 Mal wiederverwendet werden und vermeidet somit Einiges an Einweg-Plastikmüll. Außerdem verwenden wir, anders als andere Mehrwegsysteme, hochwertigen PBT-Kunststoff anstatt Polypropylen (PP). Er ist deutlich langlebiger und hitzeresistenter als PP und kann trotzdem mechanisch recycelt werden.

Diese Verwertungsmethoden für Kunststoffe gibt es:

  1. Mechanisches Recycling: Das wohl bekannteste Verfahren, bei dem Kunststoffe gesammelt, sortiert, gereinigt und zu neuem Granulat verarbeitete werden. Nicht alle Kunststoffe können mit diesem Verfahren recycelt werden. Es eignet besonders gut für sortenreine Kunststoffabfälle.
  2. Chemisches Recycling: Durch chemische Prozesse werden Kunststoffe in ihre ursprünglichen Bausteine zerlegt. Ergebnis ist ein synthetisches Öl, aus dem durch weitere Prozessschritte wieder eine Vielzahl neuer Kunststoffe hergestellt werden kann. Das Verfahren wird auch als Pyrolyse bezeichnet und ermöglicht die Verwertung von gemischten oder verschmutzten Kunststoffen.
  3. Biologisch abbaubare Kunststoffe: Es gibt bestimmte Kunststoffe, die als biologisch abbaubar oder kompostierbar gelten. Diese Produkte sollten trotzdem nicht im Hauskompost landen oder im Garten vergraben werden, denn die Zersetzung funktioniert meist nur in industriellen Kompostieranlagen richtig.
  4. Thermische Verwertung: Hierbei werden Kunststoffe verbrannt, um Energie zu gewinnen. Grundsätzlich sollte man die zuvor genannten Methoden ausschöpfen, bevor eine Verbrennung in Betracht gezogen wird. Denn dabei geht der Rohstoff verloren und verwandelt sich zu großen Teilen in CO2 und Wasser.

Lebensmittelssicherheit bei Kunststoffverpackungen

In Österreich sind die Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit von Kunststoffen und anderen Materialien durch eine Kombination aus EU-Verordnungen und nationalen Gesetzen, wie dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG), und Verordnungen geregelt.

Um zu prüfen, ob ein Kunststoff lebensmittelecht ist, werden Migrationstests durchgeführt. Diese Tests messen die Menge an Substanzen, die von den Kunststoffen auf die Lebensmittel übergehen können. Es gibt spezifische Tests für verschiedene Arten von Lebensmitteln (fettig, sauer, alkoholhaltig, etc.) und für unterschiedliche Temperaturen und Kontaktzeiten. Die Materialien dürfen dabei die maximal zulässige Menge einer bestimmten Substanz, die sogenannten „Spezifischen Migrationsgrenzwerte (SML)“, nicht überschreiten.

Hersteller von Kunststoffprodukten, die für den Lebensmittelkontakt bestimmt sind, müssen eine Konformitätserklärung abgeben. Diese bescheinigt, dass ihre Produkte den relevanten gesetzlichen Vorschriften entsprechen und muss jederzeit bei den Behörden vorgelegt werden können. Sie enthält Informationen über die Zusammensetzung des Materials und die Ergebnisse der Migrationstests.

Zur Kennzeichnung lebensmittelechter Produkte wird in der EU oft das Glas-Gabel-Symbol verwendet. Verpackungen, die bereits beim Erwerb mit Lebensmittel in Kontakt sind, benötigen dieses Zeichen nicht. Das Glas-Gabel-Symbol findet man auf vielen Produkten rund um Küche und Gastronomie, nicht nur auf Kunststoffverpackungen. Allerdings gibt das Symbol keine Auskunft über Spülmaschinentauglichkeit oder Hitzebeständigkeit.

Gesetzlich geregelt, auf nationaler und EU-Ebene
Hersteller für Einhaltung verantwortlich
Kennzeichnung mit Glas-Gabel-Symbol

Ganzheitliche Nachhaltigkeit vs. Greenwashing durch Halbwahrheiten

Einige Unternehmen nutzen Greenwashing, um ihre Aktivitäten als umweltfreundlich darzustellen. Oft ist es schwierig, Greenwashing zu identifizieren, weil es sich nicht um offensichtliche Lügen handelt, die sich mit einer Google-Suche widerlegen lassen. Manchmal wird der Fokus bewusst auf ein isoliertes Thema gelegt, das für sich betrachtet „grün“ erscheint.

Ähnlich wie bei Kunststoffen ist es auch bei Metallen. So wirbt etwa die Interessensvertretung European Aluminium mit der 100%-igen, verlustfreien und energieeffizienten Recyclebarkeit von Aluminium, was nur teilweise stimmt. Betrachtet man die Rückführung jedoch ganzheitlich, inklusive dem Sammelsystem, Legierungen, Verbundwerkstoffen und Verschmutzungen, sind 100% Recyclingfähigkeit schlichtweg nicht möglich. Jedes Material verbraucht Ressourcen und Energie in der Herstellung und verliert beim Recyclingprozess an Qualität. Darum ist es wichtig, das bestmögliche Material für den jeweiligen Einsatz zu wählen, um die Nutzungsdauer immer zu maximieren.

Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz von Kunststoffen in der Lebensmittelindustrie: Hochwertige Kunststoffe sind sinnvoll für Mehrwegverpackungen, da das Material, wie in unserem Fall bis zu 500 Nutzungen ermöglicht und am Ende recycelt werden kann. Stellt man den Ressourcen- und Energieeinsatz für die Herstellung eines Einweg-Plastikprodukts der einmaligen Nutzung gegenüber, so ist der Einsatz von Kunststoff hier nicht sinnvoll. Vor allem, wenn man mitbedenkt, dass Einwegprodukte oft im Restmüll und somit in der Verbrennung landen. An dieser Stelle sollte man die Sinnhaftigkeit von Einwegprodukten generell hinterfragen.

Aus diesem Grund führt auch die Einhaltung von ökologischen Gestaltungsstandards nicht automatisch zu einem nachhaltigen Produkt. Innovation und Effizienzsteigerung werden in diesem Kontext oft missinterpretiert. Insgesamt braucht es holistischere Sichtweisen, die nicht nur auf Teile oder Eigenschaften von Nachhaltigkeit eingehen. Nur wenn das System ganzheitlich betrachtet wird, kann Nachhaltigkeit richtig verstanden und umgesetzt werden.

In der Produktentwicklung ist unter anderem Standardisierung ein wichtiges Mittel, um sich einem System anzuschließen und kein eigenes zu schaffen. Das ist auch das Ziel von and-less: Mit möglichst wenig und an gastronorm-standardisierten Produkten viele Einsatzmöglichkeiten zu schaffen.